Hamburg-Tour 2001 zurück zur Auswahl       ein Jahr zurück

Datum: Freitag / Samstag 04. + 05. Mai 2001
Teilnehmer: 4   , Jens Kähler (S.S.I.), Marcus Plake (S.S.I.), Christian Ruwe)
Reise-Art: Deutsche Bahn,  InterCity+Reservierungen
Hinfahrt: ab: 09:27 Uhr  an: 12:09 Uhr
Rückfahrt: ab: 16:47 Uhr  an: 18:37 Uhr (Osnabrück)
Fahrpreis: Gesamt: 449,00 DM    pro Person: 112,25 DM

  
Der Fahrschein gen Norden 2001
WHAAZZZZUUUUUUPP? oder: Der Professor auf der Frikadelle !
Einige wenige S.S.I.-Mitglieder sowie ein einsatzfreudiges Support-Mitglied namens Christian Ruwe machten sich am Freitag, 4.5.2001 um exakt 9:27 mit dem Intercity in die Hansastadt Hamburg auf, um die alljährliche Tour zu zelebrieren. Der getrübten Stimmung in den Tagen vor der Abreise wurde ein jähes Ende bereitet, als das Zischen der ersten Bierdosen vertraute Klänge in unseren Gehörgängen bildeten. Vergessen waren all die Aufregung um Bastis "faux pas" hinsichtlich Organisation seines Jahresurlaubs und die doch sehr plötzlichen Terminänderungen des Neu-Mitglieds Stefan Fieker. Nun waren also wir drei
  

Los gehts - im Zug Richtung Osnabrück

(Prof. Dr. Daniel, Dr. Jens, meiner einer - Dr. Marcus) und der rasende Supporter Christian angetreten, um die Ehre des S.S.I. in Hamburg zu vertreten. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, starteten wir bereits am Freitag morgen, um erstens ausgiebig zu bummeln und zweitens eine evtl. zweite Übernachtung tätigen zu können. Los ging´s also am Freitag und bereits auf der Fahrt zum Bahnhof Osnabrück, wo wir umsteigen mussten, verabschiedete sich die Batterie meines Fotoapparates. Tres bien! Dieser peinlichen Lage wurde jedoch schnell Abhilfe geschaffen, als Daniel mir freundlicherweise seine Ersatzbatterie überliess. Eine VARTA-Batterie muss man auf einer Fahrt zur VARTA-Kant eigentlich immer parat haben, gelle? So weit, so gut. In Osnabrück angekommen

  
Christian wird psychisch vorbereitet. Osnabrück/Hauptbahnhof

und glücklich umgestiegen, enterten wir erstmal unser reserviertes Abteil. In diesem 6er-Abteil saßen noch zwei "ältere" Herrschaften, die von unserem extrovertierten Gehabe sehr bald ziemlich angenervt wirkten. Mal ehrlich, wenn man in Ruhe mit dem Zug von A nach B reisen möchte, sich in einem idyllischen Abteil niederlässt und dann von einer extrem lauten, bierkonsumierenden Horde in seinem Schönheitsnickerchen gestört wird, macht man bestimmt keinen netten Eindruck. Wenn diese Rabauken auch noch mit Karten spielen anfangen, is aber Schluss mit Lustig... An dieser Stelle sei unser exorbitanter Tisch erwähnt, den Daniel mitbrachte. Im eigentlichen Sinne kein Tisch, sondern ein Provisorium aus alten Kartons, die - mit einer Schraube zusammengehalten - eine Gelegenheit zum Zocken feilboten. Herrlich (aber wackelig ...) !!!
  

Zum ersten Mal am Start: Supporter Christian Ruwe

Bei diversen Pilsbieren, Frikadellen, Salzstangen, leckeren Käsehäppchen, etc. wurden etliche Runden Knack gespielt. Klar, dass Daniel der Ruf der Natur bzw. seiner Blase zum Klo zwang, dieser beim Verlassen des Abteils mit dem Fuß meine Pils-Dose streifte und mich etwas nasser machte. Lecker! Vielen Dank! Die Lacher waren auf meiner Seite. Haha! Hervorgelockt durch diese und andere phonstarke Verbalergüsse unsererseits wieß uns ein lieber, adretter Mitmensch, der ca. 30 Abteile weiter saß, ziemlich grob darauf hin, wir wären nicht allein im Zug und wir sollten doch bitte leiser sein. Waren wir aber nicht. Konnten wir auch gar nicht. Denn Christians Handy klingelte permanent und wenn er abnahm, hörte er nur sich selber. Sehr suspekt! Anlass zur Freude bot aber eigentlich der grandiose Klingelton, den Jensi spontan mit Text unterlegte und somit den Hamburg-Sommerhit 2001 in nullkommanix fabriziert hatte - "Christian der Chef ruft an" (vielleicht bald als mp3 erhältlich?). Nach einer alles andere als

  
Ins Spiel vertieft: Jensi & Christian

langweiligen Zugfahrt kamen wir endlich am Hamburger Hauptbahnhof an. Zielsicher wurden die Schließfächer angesteuert, die uns von unserem Gepäck entlasten sollten. Lediglich mit einer Jute-Tasche Pilsator ausgestattet ging es per U-Bahn in die Innenstadt zum Bummeln. Nicht sehr spektakulär, aber unterhaltsam. Bei Planungen bezüglich der weiteren Vorgehensweise unseres Clubs fragten uns feiste Teenager: "Kommt Ihr aus Ibbenbüren?". Eine an sich schlüssige Kausalkette, auch vom Syntax brilliant gestellt und dem Gegenüber unterbreitet, aber eigentlich "für´n Arsch". Denn unsere Astralkörper zierte das S.S.I.-T-Shirt, das rückwärtig mit großen Lettern bedruckt, eindeutig "Schluck-Spechte Ibbenbüren" als Aussage trägt. Nach kurzem hin- und hergefloskel fanden wir heraus, dass die Jungs auch aus Ibbenbüren
  

Erste Stipp-Visite in Hamburgs Fußgängerzone

stammten und von irgendeiner Realschule zwecks Klassenfahrt nach HH geschickt wurden. Zwei bis drei Phrasen später waren wir wieder für uns. Nichtsdestotrotz schicke ich von dieser Stelle einen lieben Gruß an die Jungs. Nun wollten wir aber endlich die alljährliche Stippvisite am Fernsehturm vollziehen. Also ab in die U-Bahn und ab gen U-Bahnhof Sternschanze. Der Weg war zwar recht lang, dafür aber sehr kurzweilig. So sahen wir zum Beispiel auf dem Weg zum Fernsehturm ein Auto, was nicht abgeschleppt wurde, sondern angeschleppt. Wissbegierig wie ein Sextaner holte Jens für uns diesbezüglich Erkundigungen ein. Auf Anfrage beim "Anschleppdienst" erfuhr er, dass der Wagen an einer anderen Stelle unrechtmäßig geparkt hatte und nun an einen freien Parkplatz gebracht wurde. Für den Halter des

  
Jemand malt ein buntes Bild auf die Straße

Fahrzeuges gab es eine kleine nette Mitteilung. Ein anderes Fahrzeug wies erhebliche Mängel an der hinteren rechten Fensterscheibe auf. Sie war quasi nicht mehr vorhanden bzw. präsentierte sich uns in Form eines schmucken Glas-Puzzles. Tja, Pech gehabt, Herr Fahrzeugführer. Um diesem unser Mitgefühl zu zeigen und um seiner Laune bei Rückkehr ein wenig Auftrieb zu verschaffen, spendierten wir seinem Fahrzeug einen formschönen, limitierten S.S.I.-Aufkleber, der von nun an das Heck seines Astra ziert. ;-) Unsere gute Laune schlug aber von der einen auf die andere Sekunde um, als wir vier den Fernsehturm erreichten. Wir hatten zwar per Internet in Erfahrung gebracht, er habe geschlossen, jedoch hieß es an Wochenenden wäre geöffnet. Pustekuchen!
  

Mit Bier bewaffnet bei Brinkmann -
Jens & Christian

(Kleine persönliche Frage: Was ist Pustekuchen? Wo gibt´s sowas??? Schreibt bitte ne e-Mail an mich, wenn Ihr Infos habt, ja? Auch falls ihr schon mal gesehen habt, wie sich ein Schneekönig freut; wie freut sich so einer und vor allem, was ist ein Schneekönig???) Zurück zum Thema. Gefrustet und niedergeschlagen, in diesem Jahr nicht die gestiegenen Pommes-Preise oben im Turm-Restaurant verfolgen zu können, lümmelten wir uns ein wenig am Fuße des Boliden herum, verzierten ihn ebenfalls mit einem Aufkleber und schwelgten in Erinnerungen. Daniel animierte zum besteigen eines Lüftungsschachtes, der ca. 1,70 - 1,80 hoch aus dem Boden ragte. In meinem jugendlichen Leichtsinn kostete mich der Besteigungs-Versuch 2 Knöpfe an meiner Hose, die ich von nun an mit meinem Pullover um die Hüften fixieren musste. Tuffig und super! Dreckig wurde

  
Die Hamburg-Helden 2001 auf dem Weg
zum Heinrich-Hertz-Turm

ich auch noch... Was ich nicht bemerkte, war, wie mich mein Schlüsselbund auf der Grünfläche unterhalb des Fernsehturmes verliess. Den Verlusst sollte ich erst später im Hotel bemerken. Enttäuscht schlenderten wir nach einer knappen Stunde des Herumlungerns am Fersehturm zurück gen Innenstadt. Ich wollte nichts lieber als mir schleunigst ein neues Beinkleid kaufen. Bei dieser Gelegenheit kleideten wir auch gleich Christian modisch neu ein und Daniel und Jensi nutzten ebenfalls die breite Angebotspalette Hamburger Modegeschäfte um ein schickes Schnäppchen ergattern zu können. Das Ende der Shopping-Tour krönte eine lecker Gersten-Kaltschalte in einem Sitzparcour in der Innenstadt. Der Wunsch nach einer bequem sitzenden Hose und der Ruf der großen, bunten Lichterwelt St. Paulis trieb uns dann
  

Ein wehmütiger Blick und ein paar Tränen, denn...

schließlich zuerst zum Bahnhof, um unsere Sachen zu holen, und anschließend ins Hotel, in dem wir im letzten Jahr auch schon genächtigt hatten. Im Hotel bemerkte ich dann auch endlich den Verlust meiner Schlüssel. Alle Sachen wurden durchforstet - aber nix gefunden. Kurz darauf berichtete ich den anderen von meinem Missgeschick woraufhin Christian mir abgöttisch schäbbig grinsend mein verlorenes Gut unter die Nase hielt. Dafür war dann später eine Gratis-Runde Pils in einem Etablissement fällig. Genau dorthin begaben wir uns dann auch. Kleiner Boxenstop bei McDonalds und schon ging´s frisch gestärkt los. Wie auch schon im letzten Bericht möchte ich auf unnötige Details verzichten, denn es langweilt ja doch nur, wenn man so was liest und nicht selber da war...

  
... das Unfaßbare war Wirklichkeit geworden

Jedenfalls lässt sich berichten, dass wir vier ne Menge Spaß hatten und viel Bier floss. Dem enttäuschten Leser, der jetzt zähneknirschend mehr erfahren möchte, und der sich eh schon fragt, wie man auf so eine bescheuerte Überschrift kommt, sei jetzt ein Geheimnis gelüftet. Durch eine absolut bescheuerte und nervige Aktion (mehr s. u.) hatten wir leider unseren Mitstreiter Jensi verloren. Gegen Mitternacht klingelte Christians Handy (wen wundert´s?) und am anderen Ende der Leitung erkundigte sich unser verlorenes Schaf nach unser Position. Er war bereits im Hotel - wir auch fast davor. "Rechts aus´m Hotel raus!" teilten wir ihm mit und schon zwei bis drei Augenblicke später erschallte ein lautes "Wasssuuuuuuuuup?" aus ca. 20 m Entfernung zu uns rüber. Ein vertrautes Geräusch, denn wir
  

Christian´s und Daniel´s exorbitant geniales Zimmer

hatten bereits den ganzen Tag diese Szene aus "Scary Movie" (engl. Fassung) nachgespielt, in der sich die Jungs am Telefon unterhalten. Damit hatten wir überall, wo wir gewesen waren große Fragezeichen in die Gesichter der Leute gezaubert und für Unterhaltung gesorgt. Das "Wassssuuuuuuup?" fungierte als zentrales Leitmotiv für die Hamburg-Expediton und wurde auch beim finden unseres verlorenen Schafes lauthals aufgegriffen. Wie kam es aber nun zum Verlust unseres Bruders? Ganz üble Sache! Im bunten Treiben der Herbertstraße verloren wir Jensi, den wir kurz darauf in der Pilsbörse wiederfanden. Er labte sich an einem kühlen Weizen, wir drei waren jedoch apicht auf frische Luft und Weiter-Gehen. Also beschlossen

  
Kuckuck - wir werden von den Nachbarn nebenan fotografiert

wir, draußen vor der Tür auf ihn zu warten. Sofort stürzten sich ein paar Damen, die in uns potenzielle Kunden sahen, auf uns und texteten uns dicht. Da wir aber Gegner der käuflichen Liebe sind und nicht wollten, baten sie uns, nicht stehen zu bleiben, sondern weiter zu gehen. Auch das wollten wir nicht, schließlich waren wir froh, Dr.Kähler gefunden zu haben. Was als Konsequenz hatte, dass wir übelst beschimpft wurden, und das auf eine Weise, wie sie primitiver nicht hätte sein können. Ich werde keine Details auftischen, von dieser Stelle nur ein paar nette Grüße an die unterbelichtete blonde Nutte, die in meiner "Blair Witch"-Kette wohl eine Kreuzigung Jesus erkannte und versuchte, "intellektuell" auf Blasphemie hinzudeuten ("Häääää?"). Alte F*#%E !!! Wir verzogen uns lieber, denn auf der anderen Straßenseite hielt ein schwarzer Proleten-Benz, aus dem ein geleckter Typ mit Goldkettchen (kein Scherz !) ausstieg, zu dem die Dame dann postwendent ihre breiten Hüften schwang - ein Zuhälter wie er im Buche steht. Aufgeregt und mit einem Riesen-Hals trotteten wir Richtung Hotel, wo dann bereits Bruder Jensi wartete. Der verhalf uns irgendwie zu neuem Elan und weiter ging´s ...
  

Jens´ und Marcus´Zimmer - nicht ganz so komfortabel

Nach einer ungemein unappetitlichen Live-Sex-Show in einem sehr dubiosen Lokal mit "Amanda-Lear-Touch" ließen wir uns zum Abschluß im "Doll House" nieder. Kaum Platz genommen bot man uns einen "Duo-Dance" an, den wir natürlich auch sofort orderten, ohne zu wissen, daß neben den 15 DM Eintritt jeder "Table-Dance" noch mal schlappe 35 Mark extra kostete. Nach ein paar Minuten waren somit 70 Mark im knappen Outfit der Tänzerinnen verschwunden... zusätzlich der "Dollars" die wir den Tänzerinnen zusteckten. Alles in allem ging in diesem Laden noch mal gehörig die Post ab und war ein würdiger Abschuß des Reeperbahn-Bummels 2001. Früh morgens kamen wir endlich ins Bett (so gegen halb 6), doch Daniel plagte der Hunger. Aufgeregt hämmerte er an Jensi´s und meine Zimmertür und erkundigte sich, ob ich denn wohl seine Jutetasche mit den Frikadellen

  
Telefonische Suche nach Jens auf der Reeperbahn

gesehen hätte. Leider konnte ich ihm nicht weiterhelfen, so musste er sich wohl oder übel mit eingelegten Möpsen im Ekelsud begnügen. Des Rätsels Lösung kam während des Wachwerdens über ihn bzw. unter ihn. Er wunderte sich wohl über sein hartes Kopfkissen und fand darunter seine vermissten Frikadellen. Christian hatte diese wohl vorsorglich vor dem Hotelpersonal verbergen wollen, hihi! Die ganze Sache gab unserem Clan wieder Schwung für den neuen Tag und so verließen wir unser Hotel gegen Mittag um beim Amerikaner Frühstücken zu gehen. Die gelben Bögen ragten einladend in den strahlend blauen Himmel und luden uns ein zu frittierten Kartoffelstangen mit leckerem Dip, paniertem Hähnchenschnitzel mit
  

Hätten wir doch mehr gehabt ...
Zahlungsmittel im "Dollhouse"

Remouladensauce und Salatblatt im Brötchen, kleinen Häppchen aus Hähnchenbrust in Panade cross gebacken und erfrischenden Kaltgetränken unserer Wahl. Nach einem fulminanten Mahl ging es frisch gestärkt Richtung U-Bahn-Station, um in der Innenstadt das vielleicht ein oder andere Schnäppchen in div. Multi-Media-Stores zu ergattern. Um 4 Uhr machten wir uns dann entgültig auf den Heimweg, denn die lange Nacht hatte bei allen von uns doch sichtliche Spuren hinterlassen. Im Zug wurden nochmal die Karten ausgepackt und gezockt. Gegen 19 Uhr erreichten wir heimische Gefilde in Form des Osnabrücker Hauptbahnhofs. Der Anschlusszug sollte lange auf sich warten lassen, deswegen fragten wir kurzerhand, ob der liebe Jens-Uwe,

  
Ein letzter Gang über den Kiez

wohnhaft in Osnabrück und immer für Taxifahrten zu haben, uns gegen einen kleinen Obolus nach Ibbenbüren fahren würde. Ein ganz lieber Dank geht von hier aus an Jens-Uwe, der uns total übermüdet und k.o. zu Hause ablieferte. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, denke ich an die lustige und unterhaltsame Zeit in Hamburg zurück und freue mich schon darauf, im nächsten Jahr Anfang Mai wieder dort zu sein - dann hoffentlich mit vielen Mitgliedern und netten Supportern. Warten wir´s mal ab. Bis dahin - Euer Marcus.
(mp)




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