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Datum: Samstag / Sonntag 13. + 14.Mai 2000
Teilnehmer: 4   (Sebastian Rabe (S.S.I.), , Jens Kähler (S.S.I.), Marcus Plake)
Reise-Art: Deutsche Bahn,  Wochenend-Ticket
Hinfahrt: ab: 09:53 Uhr  an: 13:46 Uhr
Rückfahrt: ab: 13:14 Uhr  an: 17:30 Uhr
Fahrpreis: Gesamt: 70,00 DM    pro Person: 17,50 DM

  
Diesmal etwas billig - unser Ticket
"Hamburg, wir haben kein Problem !" - Kleines Ratespiel: Was ist gut gelaunt, laut, konsumiert Bier und ist alljährlich Anfang Mai in Hamburg anzutreffen? Bingo! Der S.S.I. auf seiner traditionellen Stippvisite in der Frauen-, Fisch- und Filmmetropole. Diesmal mit meiner Wenigkeit noch als Support-Mitglied im Handgepäck... Da mir diese Ehre zuteil wurde, den S.S.I. zu geleiten, bin ich nun auch in der glücklichen Situation; diesen Erlebnisbericht für die Nachwelt festzuhalten. Hier also ein Potpourri der guten Laune, welches von einem besonders sonnigen Wochenende im Mai 2000 zu berichten weiss... Mir war doch etwas mulmig in der Magengegend, als wir uns aufmachten gen Hamburg.
  

Treff am Bahnhof in Ibbenbüren
Schon auf der Fahrt zum Ibbenbürener Bahnhof schallte mir mit 2.000 Dezibel der nasal-markante Hans Albers-Klassiker "Auf der Reeperbahn ..." durch die noch müden Gehörgänge. Soviel Charme und wohlige Wärme dieses Lied auch verbreitet – um halb 1 ist´s auffer Reeperbahn sauvoll und um in die Gunst eines Mädels zu gelangen, sind mehrere blaue Geldscheine nötig; die paar Reichsmark-Mücken zu good old Hansis´ Zeiten sind längst passé. Abgesehen davon erwies sich das Wochenende sowieso als sehr kostenintensiv. Angefangen bei einkaufstechnischen Maßnahmen wie z.B. die obligatorische, zur Grundausstattung gehörende Palette "Karlsquell" und Verpflegung in Form von feist-nahrhaften Frikadellen (ein fast schon royal anmutender Geschmack im Vergleich

  
Marcus öffnet die "Büchse der Pandora" und vergast uns mit Frikadellen-Geruch

zu den LIDL-Heringen im Ekel-Sud, die die Kollegen verspeissten) mit ordentlich viel Senf – man sprach auch vom "Frikadellen besenftigen". Apropos "Ekel-Sud": Man hatte Danne zwischenzeitlich 50 Deutsche Märker geboten, wenn er sich eben selbig übriggebliebenen Sud in einem Zuge einverleiben würde, und der hatte doch tatsächlich einen Augenblick das Angebot bedacht, bevor er - im Hinblick auf kommende heftigste Übelkeiten jeglicher Art - dankend ablehnte. Bei den Wochenendplanungen schenke man auch der ach so praktischen, preisgünstigen und beliebten Deutschen Bahn AG Beachtung, die sich natürlich auch mit an unserem Wochenendtrip vergnügen wollte und grinsend die Hand nach Bargeld für teure Tickets aufhielt. Jedoch waren wir entgegen den Gewohnheiten diesmal mit einem Wochendticket unterwegs, was natürlich dem Komfort reservierter Sitzplätze und direkter, schneller Verbindung vermissen ließ. Ebenfalls innerlich
  

Wir überleben und machen erst mal ein Gruppenfoto
grinsend präsentierte sich einem dann auch der Fahrstuhl-Schaffner im Fernsehturm zu Hamburg (fette 6,- DM) oder auch Freund U-Bahn-Fahrkarten-Automat. Aber was soll´s ... schließlich ist man ja nicht zum sparen hier sondern zum Vergnügen! Also ab in den "Lach- und Spaßland-Modus" und ab dafür. "Eine Zugfahrt die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön ..." ist eine kurze, aber prägnante Zusammenfassung der Hinfahrt. Zwar rissen diverse Umsteigaktionen mit Wartezeit (s.o.) kleine Löcher in die Geselligkeit bei Bier, Frikadellen, Fisch und Kartenspielen, jedoch vermag der moderne S.S.I.-ler von heute dies gelassen zu nehmen und sich nicht der guten Laune berauben zu lassen. Gegen Mittag bummelte unser Zug (übrigens ein hochmoderner, 2-stöckiger,

  
Hamburg-Hauptbahnhof - Wir sind da !

exorbitant gut ausgestatteter Waggon) im HBF Hamburg ein. "Hurra, Hurra, der S.S.I. ist wieder da!". Da bei einem kulturellen Bummel durch die Elb-Metropole diverse Pilsbier nicht fehlen durften, aber nicht jedes Mitglied Bock auf Tragen hatte, wurde kurzerhand Bastis Rucksack zur Schaltzentrale in Sachen Bier ernannt; Jensis, Daniels und mein Rucksack fanden Unterkunft in einem Schliessfach im Bahnhofsgebäude. Voller Erfurcht verliessen wir die heiligen Hallen des HBF´s, gespannt auf alles, was sich noch so abspielen würde. Und das war einiges! Shopping, Kultur und Toilettenbesuche wechselten sich ab. Gut in Erinnerung bleibt mir z.B. der Toilettenbesuch im Rathaus zu HH, wo wir wie Außerirdische angeguckt wurden. Klar, vier gut gelaunte Gesellen, sonnenbebrillt, alle schon längst über den Zenit
  

Erst mal ein weiteres Gruppenfoto
(v.l. Marcus, Basti, Jens und Daniel)

des "Beschwippst-Seins" hinaus, erschließen sich dem Betrachter nicht unbedingt als seriöse Besucher des historischen Bauwerkes. War aber egal, erstmal ´n Bier geöffnet und die angenehme Kühle genossen, denn der Wettergott hatte mitgespielt und uns herrlichstes Wetter mit auf den Weg gegeben. Doch Bier und Sonne ließen schnell böses Unheil im Kopf unserer Truppe entstehen – deswegen Abkühlung im Rathaus, Karstadt und anderen Lokalitäten. Natürlich stand die Fernsehturm-Visitation als krönender Abschluss des Nachmittags-Programms auch auf dem Tageszettel. So schön Hamburg auch sein mag, und soviel Charme und Esprit die "Hanse-Stadt" auch auzustrahlen

  
Das obligatorische Foto, mit dem Fernsehturm im Hintergrund

vermochte, konterten unsere Füsse gegen späten Nachmittag mit leichten Ermüdungserscheinungen (nicht nur die Füsse ...). Also ab zur Reeperbahn und dort direkt ein schnuckeliges Hotelzimmer gebucht. In den S.S.I.-Ausflügen in den Jahren vorher wurde das Wochende in HH übrigens ohne Übernachtung gefeiert. Aber man wird ja älter und den ganzen Tag Bier versetzt einen nicht wirklich in die Lage, Höhenflüge zu starten. Da hilft auch kein Red Bull dirket in die linke Herzkammer gepumpt. Die Kollegen steuerten zielsicher auf ein zentral im Rotlicht-Sektor gelegenes Objekt zu, in dem sich für uns zwei Doppelzimmer zum günstigen Kurs finden lassen sollten. Zwar etwas spartanisch eingerichtet und mit alten Feldbetten vom Bund bestückt, wussten die Zimmer doch (noch) zu gefallen. Von der am nächsten Morgen gefundenen Kakerlake im nicht gerade sauberen „Badezimmer“ möchte ich lieber nicht allzuviel berichten. War aber ´ne Nette. Vielleicht sind unter den
  

Schluck-Specht mit Überblick ! Jens genießt die Aussicht vom Fernsehturm

Lesern welche, die den äußerst lustigen Film "Joe´s Apartement" kennen, der über die putzigen Zeitgenossen handelt. Lecker! Da Capo! Lustwandelt man schon mal in der sündigen Landeshauptstadt, so erscheint es niemandem abwegig, dass unser Trupp (ich vermeide jetzt mal das Wort "Stosstrupp" – es könnte zweideutig wirken) sich nach einer kleinen schöpferischen Pause ab ins Getümmel schmiss. Das Getümmel bestand übrigens zu annähernd 100% Stefan Raab-Fans, denn an diesem Wochenende stand unglücklicherweise der "Grand Prix d`Eurovision de la Chanson" mit seiner Teilnahme auf dem Programm. Eigens

  
Marcus´ und Daniels Zimmer

aufgebaute Übertragungsleinwände luden zur Zelebration seines Auftrittes ein, nur war das Gelände abgesperrt auf der Reeperbahn aufgebaut und dementsprechend nur eingefleischte Fans mit am Start. Nach Beendigung der Übertragung strömte diese Masse dann über St.Pauli her... Diese sollten uns aber nicht weiter stören; wir hatten auch ohne "Wadde-Hadde-Dudeda" enormen Spaß im Gesicht. Himmelblau im Rotlichtviertel. Ein fast malerisches Vergnügen möchte man meinen. Es war jedoch ein Vergnügen ganz anderer Art. Ich möchte an dieser Stelle den ermüdeten Leser zu einer gewissen, heutzutage unumgänglichen Interaktivität aufforden, jawollja!!! Wir sind ja modern und
  

Unser Mitbewohner (Portrait-Foto)

gehen mit der Zeit. Deswegen möchte ich bitten, in dem nun folgenden Satz einige Adjektive eigener Wahl einzusetzen, um die Gehirngänge der Chance zu bereichern, Gedanken über den Abend auf der Reeperbahn in eigener Regie herzustellen. Wörterbuch raus und los geht’s: "Wir bummelten drauflos durch _________ Etablissments und _________ Live-Shows, tranken ________ Bier, __________ die "zutraulichen" Frauen und _________ den Abend". Hat´s geklappt? Lasst die Phantasie schweifen, liebe Leser. Von meinereiner gibt´s keine Infos mehr. Am nächsten Morgen hätten wir kollektiv ein Tierheim errichten können. Zusätzlich zur Kakerlake in unserer Absteige hatte jeder von uns einen Kater, der mit Sicherheit von der Artenvielfalt an Biersorten in Hamburgs Schuppen stammte. Besuch auf dem legendären Fischmarkt aus Zeitgründen

  
Na wem schmeckt denn da sein McDonalds-Frühstück nicht ?

auf 2001 verschoben. Eher ruhig ging es zu beim Postkarten schreiben an die lieben Daheimgebliebenen, das Bier war ja auch alle. Als eine Ankdote, die auf sämtlichen nachfolgenden Kartenspielen gerne wieder zum Besten gegeben wird, sei Bastis unerreichte Anfreundung mit einem Form-Hinterschinken auf einem Spielplatz genannt. Fotos im Bilderalbum. Lecker, lecker!!! Nichtsdestotrotz ging es leicht angeschlagen gen Heimat. Gerade im Zug Platz genommen erfuhren wir aus einer Zeitung von dem traurigen Schauspiel, dass sich in Enschede zugetragen hatte. Zum Glück haben wir ja eindeutige Dokumente, die Beweisen, dass der S.S.I. zu diesem Zeitpunkt in Hamburg weilte und in keinerlei Verbindung zu dem Feuerwerkskörper-Maleur in der holländischen
  

Eine Symbiose aus Mensch und Ex-Tier - Basti und der Formhinterschinken

Grenzstadt steht. Der S.S.I. feiert zwar gerne und ausgiebig, aber zu solch einer Katastophe führte bislang keine unserer Aktivitäten. Toi, toi, toi!!! Gegen späten Nachmittag fand der Zugfahrer dann doch noch Ibbenbüren. Die nächste Fahrt ist bereits terminlich festgelegt; diesmal nehme ich als Mitglied teil, was sich dem Betrachter von Ausserhalb aber nur durch das S.S.I.-T-Shirt erschliessen wird. Mal schauen, was die Fahrt so hergeben wird. Vielleicht probieren wir mal was neues – und Bier bei 3 Grad C.
(mp)


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