Hamburg-Tour 1997 zurück zur Auswahl       ein Jahr zurück zum nächsten Jahr

Datum: Freitag 9.Mai 1997
Teilnehmer: 4   (Sebastian Rabe (S.S.I.), , Jens Kähler (S.S.I.), René Hellwig)
Reise-Art: Deutsche Bahn,  InterCity+Reservierungen
Hinfahrt: ab: 10:54 Uhr  an: 13:07 Uhr
Rückfahrt: ab: 03:12 Uhr  an: 06:24 Uhr
Fahrpreis: Gesamt: 377,00 DM    pro Person: 94,25 DM

  
unser Ticket 1997

Schon Monate bevor es eigentlich losgehen sollte, waren die Mitglieder in freudiger Erwartung auf das, was sich im Sprachgebrauch als "Hamburg-Tour" eingebürgert hatte. Am 9.Mai 1997 war es dann soweit. Der zweite offizielle Hamburg-Trip des Vereines war geplant und organisiert. Wie in diesen Zeiten üblich, war das größte Problem, ob Basti von seiner "Kette" gelassen werden würde und ob ihm sein Chef ausnahmsweise einen freien Tag genehmigen sollte. Aber nach einigem Hoffen und Bangen, ging alles glatt. Schon früh am Morgen dieses Freitags waren noch einige Dinge zu erledigen, bevor die Reise losgehen

  
Die Reise beginnt

konnte. Daniel hatte die Aufgabe, Basti mit dem Auto von seiner Arbeitsstätte abzuholen, da er dort übernachtet hatte. Ein paar nimmermüde Gäste des Lokals, die sich schon zu so früher Stunde am Tresen vergnügten schrieben Basti noch ein paar Grüße auf einen Bierdeckel, bevor der Rückweg zum Hauptquartier in Angriff genommen werden konnte. Zunächst einmal mußten die S.S.I.-ler gleich wieder ins Auto steigen und eine weitere Odyssee unternehmen, da nämlich der so dringend benötigte Fotoapparat sich im Handschuhfach des elterlichen KFZ´s befand, welches Daniels ehrenwerter P. natürlich mit zur Arbeit genommen hatte. Dank eines ordentlichen Zeitpolsters war es möglich, eine weitere halbe Stunde zu opfern, bevor man endlich - schon etwas gestreßt - am Bahnhof in Ibbenbüren ankam.
  

Ankunft in Hamburg
Und der Streß ging gleich weiter, denn die Zeit verstrich und von Renne, der vorher noch Schulstunden absolvierte und sich dann rechtzeitig abseilen wollte, war nichts zu entdecken. Kurz bevor unser Zug abfuhr, entdeckten wir ihn dann doch, wie er hastig die Straße überquerte und sich in freudiger Erwartung den anderen S.S.I.-lern anschloß. 10:54 Uhr: die Reise beginnt! Nach einer kurzen Fahrt mußten wir - wie gehabt - in Osnabrück umsteigen. Den kurzen Aufenthalt nutzen wir zum Einnehmen eines Frühstücks, was aus ergiebigen Baguettes und den ersten obligatorischen Flaschen Bier bestand. Nach der erfolgreichen und fantastischen Reise im Vorjahr, waren sich alle einig gewesen und hatten erneut den InterCity mit Platzreservierung als bequemste Reiseart ausgewählt. Das Wetter war wieder einmal äußerst ansprechend und so stand einem lustigen Ausflug nichts mehr im Wege, zumal wir uns auch wieder mit "Käsemampf" und Salzstangen ausgerüstet hatten. Nach dem grandiosen Schädel, den die unzähligen

  
gute Laune trotz leichten Regens.
Gruppenfoto in der Innenstadt
Flaschen Wein im Vorjahr verursachten, war man zum altbewährten Bier als flüssigem Reiseproviant zurückgekehrt. Ehe wir uns versahen, saßen wir auch schon im InterCity Richtung Hamburg. Schnell wurde ein Kartenspiel ausgepackt und wieder ging es um Bargeld und wichtige Punkte für die "S.S.I.-Cup"-Wertung. Festzuhalten bleibt, daß nach einhelliger Meinung die Fahrt nach Hamburg schon den halben Spaß der Reise ausmacht. Nach geraumer Zeit entschloß sich Renne, dem im Zug flanierendem und vorbeirollendem Einkaufsshop, der von einem "Uzlar" in Uniform geschoben wurde, eine Cola abzukaufen. Sage und schreibe 3,90 DM mußte er dafür aus seiner Geldbörse berappen und als wenn das nicht genug wäre, warf nun eben dieser "Uzlar" auch noch Jens´
  

Renne und Danne schon ziemlich gezeichnet
vor´m Fotoautomat, U-Bhf. Sternschanze

halbvolles Dosenbier um. Nach kurzem Geschrei und erbitterter Kritik unsererseits, hatte der Gastarbeiter den Schaden behoben und das kostbare Bier aufgewischt. Schnell machte er sich davon und wir widmeten uns wieder wichtigeren Dingen. Nach etwa 2 Stunden erreichten wir Hamburg. Gleich am Bahnhof angekommen, wurde schon der Fotoapparat scharfgemacht und die ersten lustigen Bilder geschossen. Draußen angekommen mußten wir leider feststellen, daß der Himmel doch stark bewölkt war und es deutlich nach Regen aussah. Ein Umstand der sich zu späterem Zeitpunkt auch bewahrheiten sollte, was aber unserer guten Laune keinen Abbruch tat. In diesem Jahr hatten wir auf ein Rahmenprogramm verzichtet, und so gab es keine Liste mit sehenswerten Dingen, die wir "abzuarbeiten" gehabt hätten.

  
Ergebnis unseres Fotoautomatenbesuchs

Fest stand nur der obligatorische Besuch des Fernsehturms und der Reeperbahn. Erst jedoch entschlossen wir uns zu einer kurzen Einkaufstour durch die Innenstadt. Zunächst einmal statteten wir dem Elektro-Kaufhaus Brinkmann einen kurzen Besuch ab, um die zur- Neige-gehende Batterie des Fotoapparats zu ersetzen. Basti entschloß sich ebenfalls Fotos zu schießen und erwarb eine Ein-Weg-Kamera, von der später auch noch zu berichten sein wird. Lustig und unvergesslich bleibt sicher auch Rene´s Aktion in eben diesem Kaufhaus. Nachdem Jensi und Danne sich verdrückt hatten um eine Toilette aufzusuchen, hatte man René und Basti in einer CD-Abteilung zurückgelassen. Kurz darauf war auch Basti nicht mehr zu entdecken und so ließ René in seiner Verzweiflung ausrufen, das "der René seine Freunde verloren hätte" was Sekunden später durchs gesamte Gebäude dröhnte, was mehr als nur ein breites Grinsen auf die Gesichter der restlichen Reisenden und sicher auch auf die der anderen Kunden zauberte.
  

Juhuu - Fernsehturm in
Reichweite

Vollkommen erleichtert hatte Osse schließlich seine Freunde wiederentdeckt und man verließ gemeinsam das Kaufhaus. Anschließend machten wir einen kurzen Abstecher zu "Burger King" und frischten einige Erinnerungen des letzten Jahres auf, als wir ein wenig Weg-Zehrung käuflich erwarben. Draußen hatte es inzwischen den ersten Regen gegeben, was uns aber nicht davon abhielt, vor dem "Fast-Food-Tempel" einen kurzen Stop einzulegen und uns auf den nassen Stühlen niederzulassen. Nach Besuchen im "WOM" und anderen Geschäften war Basti erneut zur Nahrungsaufnahme bereit, und so mußten die übrigen Teilnehmer wieder eine kurze Pause hinnehmen als Basti zielstrebig auf "Nordsee" zusteuerte. Als nächstes begaben wir uns Richtung U-Bahn, erwarben eine Tageskarte und fuhren zum U-Bahnhof Sternschanze, denn für einen kurzen Besuch beim Funkturm hatten wir noch genügend Zeit. Am Bahnhof angekommen erregte zunächst einmal ein Paßbild-Automat unser Interesse, den wir ausgiebig benutzten und mit Bargeld fütterten, was in den Folgejahren ebenso zur Tradition

  
Gelage unter´m Funkturm
werden sollte, wie der ganze Hamburg-Trip selbst auch. Zu Fuß wurden nun die letzten Meter zurückgelegt. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Schallplatten- und CD-Shop in der Nähe des Bahnhofs, erreichten wir den Funkturm. Am Fuße des Turmes kam es dann noch zu einem längeren Biergelage, daß auch ausgiebig fotografisch dokumentiert wurde. Oben angekommen, orderten wir gleich mal ein paar Bier, um uns anschließend an der gigantischen Aussicht zu erfreuen. Um die allgemeine Preisentwicklung zu dokumentieren, zogen René und Jens los, um (wie im Vorjahr) die Pommes-Preise im Bild festzuhalten. Ein Angestellter, der sich noch als äußerst unfreundlich herausstellen sollte, verweigerte aber die Bitte, doch die aktuellen Preise auf die Tafel zu schreiben, was Jens veranlaßte seinen Unmut über
  

Friedliche Eintracht auf dem Fernsehturm.
Basti und Jens sagen: "Prost !"
das Personal auf der Tischdecke mit einem Kugelschreiber festzuhalten. Letztlich gelangen aber 2 Fotos auf denen andere Preise zu sehen sind, welche bei weiteren Schlußfolgerungen hilfreich waren. Zurück ging´s mit der U-Bahn. An einem U-Bahnhof, an dem wir umsteigen mußten, kam es dann für eine harmlose Putzfrau zu einem fast tödlich-endendem Zusammentreffen mit unserem "Ostdeutschen". Als wir nämlich eine öffentliche Toilette aufsuchten, konnte Osse einfach nicht widerstehen und begann ein wenig zu randalieren. Mit einem phänomenal-kapitalen Fußtritt öffnete er eine der schweren Türen innerhalb

  
Ärgernis: Ketchup und Mayo wieder 10 Pfennig teurer!
des Toilettengebäudes, die wie in Schallgeschwindigkeit äußerst knapp am Kopf dieser Putzfrau vorbeisauste, die unschuldig hinter der Tür gestanden hatte. Mit lautem Geschrei und einigen bösen Gesten verabschiedete sie uns. Nach einhelliger Meinung wäre beim Zusammentreffen von Tür und Klo-Frau diese wohl nicht mehr aufgestanden. Der Weg war nun frei.. der Weg zur Reeperbahn. Dort angekommen drängte Jensi darauf, doch mal die örtliche Spielbank aufzusuchen, was wir anschließend auch taten. Doch nach nur kurzer Zeit, war unser bereitgelegtes Geld verspielt und die Lust an solcherlei nutzlosen Dingen vergangen. Wir wollten unser Geld besser investieren und so suchten wir die nächste Strip-Bar auf. Eine von denen, bei der man 5 Mark in einen Automatenschlitz steckt, woraufhin sich eine Tür öffnet und man dann mit einigen anderen Gestalten die Arbeit der Tänzerin bewundern kann. Sehr erotisch wirkte diese Darbietung jedoch nicht, denn aus einem Hinterzimmer war deutlich starker Essensgeruch festzustellen und die Frage aus dem Dunkel hinter der Bühne, ob die Protagonistin nicht auch einen Teller Erbsensuppe haben wollte, zerstörte jegliche erotische
  

gutgelaunt auf dem Funkturm
(v.l. René, Jens, Daniel und Basti)
 
Stimmung. Zurück auf der Straße wurden hier und dort ein paar Nahrungsstände aufgesucht, unter anderem eine Pizzeria und McDonalds, bevor man sich Richtung "Eros-Laufhaus" fortbewegte, wo Basti - wie auch immer - seine Ein-Weg-Kamera verloren ging. Anschließend wechselten die S.S.I.-ler die Straßenseite und machten einen kurzen Zug durch die Herbert- und Davidstraße. Dort hatte gerade an diesem Abend ein Table-Dance-Lokal seine Pforten geöffnet und ein freundlicher Türsteher lud uns ein, doch einmal reinzuschauen. Schon seit einigen Metern mußten wir uns bis hierher durchkämpfen, denn die Zahl der überaus lästigen und hartnäckigen "Bordsteinschwalben" wurde immer größer und besonders Basti hatte mit zweien von ihnen deutlich zu kämpfen und versuchte immer noch sie loszuwerden, als wir bereits den Eingang des "Table-Dance" betreten hatten. Freddy rief uns noch hinterher, er würde sofort

  
Casino-Ticket - leider blieb der erhoffte Gewinn aus

nachkommen und so kümmerten wir uns nicht weiter darum. Drinnen war es recht dunkel. Der Laden war wirklich gerade erst eingerichtet worden und so ließ man sich auf einer zebra-gemusterten und sehr gemütlichen Sitzecke nieder und verfolgte gebannt das Programm, das langsam ins Rollen kam. Nach einer guten halben Stunde war Basti immer noch nicht erschienen. Euer erhabener Erzähler vermeidet an dieser Stelle absichtlich das Wort "gekommen", und so schaute Renne draußen nach, kam aber kopfschüttelnd zurück, denn von Basti gab es keine Spur. Einige Minuten später gesellte sich eine junge Frau mit den Worten zu uns: "seid ihr die Kumpel von Basti?". Man kann sich sicher unsere Gesichter vorstellen, erst recht als das junge Ding
  

Reeperbahn - Renne hat
schon wieder fertig,
...und begrüßt freundlich den
Fotografen
erneut ausholte und uns mitteilte, das unser Kumpel mal dringend 100 Mark brauchen würde. Da wir nicht bereit waren, der Tuse einfach Bargeld mitzugeben, erhielt Jens den Auftrag, den Abtrünnigen aus den Klauen dieser Weiber zu befreien. Jens machte sich nun also auf den Weg und fand Basti - in eindeutiger Pose - von 2 Frauen umringt und natürlich in total besoffenem Zustand in einem Appartement vor. Schon ein wenig angesäuert von solcherlei Verhalten, spendierte Jens Basti natürlich keine weiteren 100 Mark und so erschien Jens - kurz gefolgt von Basti - wieder an unserem Tisch im "Table Dance". Man hätte ruhig noch bleiben können, denn für Danne war es ein äußerst preiswerter Besuch. Er hatte nämlich ein paar Wochen zuvor einen Gutschein von den restlichen S.S.I.-lern bekommen und erhielt deshalb 3 Freigetränke die er natürlich noch viel besser geniessen konnte. Nach wenigen weiteren Bieren erklärte sich der nette Rausschmeißer bereit, ein Foto von uns zu machen, kurz bevor wir das wirklich sehr angenehme Lokal verließen. Nachdem Danne dem nun total verarmten Basti ein paar Mark geliehen hatte, verbrachten wir noch einige Zeit auf dem "Kiez", in dessen Verlauf Basti noch ein paar einschlägige Magazine erwarb.

  
Der S.S.I. im "Table Dance" in Hamburg
Schlußendlich fuhren wir mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof. Dort angekommen machten wir einen kurzen Anruf bei Jeans-Uwe und bestiegen dann unseren Zug Richtung Heimat, der um 3:12 Uhr die Hansestadt verließ. Vollkommen erschöpft und mit schmerzenden Beinen erreicht Euer Erzähler und dessen Reisebegleiter schließlich den Heimat-Bahnhof. Es hatte sich bewahrheitet... die Reise nach Hamburg war wieder ein totaler Erfolg und ein lustiges Erlebnis, dessen Fortsetzung es im nächsten Jahr geben sollte.   (dk)



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